Kindergartenmonitor 2010

Kindergarten-Gebühren: zwischen „null“ und 3.700 Euro

Bei den Kindergartengebühren gibt es bundesweit erhebliche und teilweise nicht nachvollziehbare Unterschiede. Je nach Region reichen die Kosten für einen Kindergartenplatz von null bis 3.696 Euro im Jahr, wie der jetzt vorgestellte „Kindergartenmonitor 2010“ zeigt.

Für die von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der Zeitschrift „Eltern“ in Auftrag gegebene Studie wurde zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren die Höhe der Kindergartengebühren in den 100 größten Städten Deutschlands verglichen. Dabei wurde die Jahresgebührenhöhe für vier verschiedene Kategorien ermittelt: für Modellfamilien mit einem mittleren (45.000 Euro) und einem höheren (80.000 Euro) Jahres-Brutto-Einkommen sowie für Modellfamilien mit einem Kind im Alter von 4 Jahren und mit zwei Kindern im Alter von 3,5 und 5,5 Jahren. Dabei bezieht sich die Gebührenhöhe auf die jeweilige Mindestbetreuungszeit – in der Regel ist das eine Halbtagsbetreuung.

Gebühren-Spitzenreiter Bremen, Cottbus, Potsdam und Tübingen

Das teuerste Pflaster für eine Durchschnittsverdiener-Familie (45.000 Euro Jahres- Brutto) mit einem Kindergartenkind (4 Jahre) ist der Studie zufolge Bremen: Hier schlage ein Kindergartenplatz für die Eltern mit jährlich 1.752 Euro Gebühren zu Buche. Für Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern werde es dagegen in Cottbus mit 2.672 Euro besonders teuer. Wer 80.000 Euro Brutto verdiene, der zahle für zwei Kinder im Rahmen der Mindestbetreuungszeit in Potsdam und Tübingen mit 3.696 Euro die höchsten Elternbeiträge.

Insgesamt müssten Normalverdiener für ein vierjähriges Kind im Schnitt aller 100 untersuchten Großstädte 814 Euro für die Kindergartenbetreuung aufbringen. Bei zwei Kindern (3,5 und 5,5 Jahre) seien es 935 Euro. Familien mit gehobenem Einkommen zahlten bei einem oder zwei Kindern durchschnittlich 1.280 Euro beziehungsweise 1.468 Euro.

Neun Städte ohne Gebühren

Verglichen mit einer ersten Erhebung im Jahr 2008 sind die Kindergartengebühren im Schnitt um bis zu 16 Prozent gesunken. Das dürfte auch an der gestiegenen Zahl der Städte liegen, die für alle untersuchten Modellfälle auf Gebühren verzichten. Dabei handle es sich um Düsseldorf, Hanau, Heilbronn, Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen, Mainz, Salzgitter, Trier. Vor zwei Jahren war Heilbronn noch die einzige Stadt, die Beitragsfreiheit für alle drei Kindergartenjahre gewährte.

Ost teurer als West

Als weiteres Ergebnis habe die Studie gezeigt, dass die Kindergartenbetreuung in den ostdeutschen Städten allgemein teurer sei als in den westdeutschen. Das betreffe vor allem Normalverdiener: Hier müsste die Zwei-Kind-Modellfamilie im Schnitt 417 Euro mehr zahlen als ihr Pendant in den alten Ländern. Darüber hinaus seien die Kindergartenbeiträge in den Städten der südlichen Bundesländer für alle untersuchten Modellfamilien durchschnittlich günstiger als in Städten der nördlichen Länder.

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Quelle: INSM/“Eltern“
(ENDE) finanzwertig.de/18.05.2010