Wenn in der dunklen Jahreszeit das öffentliche Leben wegen Corona eingeschränkt ist, werden die eigenen vier Wände für viele Menschen zum Rückzugsort. So mancher Raum wird dann neu gestaltet oder umgeräumt. Doch wer alte Möbel und anderen Hausrat entsorgen möchten, sollten bei der Auswahl eines Sperrmüllunternehmens besser zweimal hinschauen. Einige Firmen erwecken den Eindruck, ein städtischer Versorger zu sein, verlangen bei der Abholung des Mülls jedoch viel höhere Preise.
Die Täuschung beginnt auf den Webseiten der Trittbrettfahrer: Diese nutzen sehr stark die Farbe Orange, zudem zeigen sie Fotos von städtischen Müllfahrzeugen. „Am Telefon versprechen die Firmen dann einen annehmbaren Preis von 25 bis 35 Euro pro Kubikmeter Sperrmüll“, berichtet Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Doch bei der Abholung würden die Müllmengen plötzlich anders berechnet oder bestimmte Gegenstände zu vermeintlichem Sondermüll erklärt. Das treibe die Kosten in die Höhe. Laut Rehberg sollten sich Betroffene nicht einschüchtern lassen und auf dem vorab vereinbarten Preis bestehen.
Verbraucher können auch von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen. „Von den dubiosen Firmen geforderte Stornierungskosten und Verdienstausfallgebühren sind oft nicht rechtens“, so Verbraucherschützerin Rehberg. Da Verträge mit den privaten Entsorgungsunternehmen oftmals nur telefonisch oder per E-Mail geschlossen werden, können Verbraucher ihren Vertrag grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen widerrufen. Wurde man, wie meist üblich, nicht ausdrücklich auf das Widerrufsrecht und eine mögliche Wertersatzpflicht hingewiesen, so sind für die Anfahrt keine Zahlungen zu leisten.
Die Verbraucherschützer raten, bei der Suche nach Sperrmüllentsorgung im Netz stets einen Blick ins Impressum der jeweiligen Firmenwebseiten zu werfen. Fehle dieses ganz oder weise es eine private Firma aus, sollte man keinen Kontakt aufnehmen, sondern besser gezielt nach dem öffentlichen Müllentsorgungsunternehmen suchen.
Weitere Informationen hierzu gibt es auch auf der Webseite der Verbraucherzentrale Hamburg unter: www.vzhh.de/sperrmuell.
Quelle: Verbaucherzentrale Hamburg
(Ende) finanzwertig/06.11.2020/mar