Bonusheft hilft beim Sparen

Zahnersatz: Viele Deutsche verschenken Zuschüsse

Gut jeder zweite Deutsche schöpft die Zuschüsse der gesetzlichen Krankenversicherung zum Zahnersatz nicht voll aus. Der Grund: 57 Prozent der Bürger führen ihre Bonushefte nicht regelmäßig, so das Ergebnis einer DEVK-Umfrage. Ursache dafür sei Unkenntnis. Mehr als 80 Prozent der Versicherten wüssten nicht, dass sie für die Zulage lückenlos einen jährlichen Zahnarztbesuch nachweisen müssen.

39 Prozent der deutschen Bevölkerung besitzen der Umfrage zufolge kein Bonusheft, noch größer ist der Anteil bei den Unter-30-Jährigen. Damit entgeht vielen Patienten bares Geld. Denn wer in fünf aufeinanderfolgenden Jahren mindestens einmal jährlich beim Zahnarzt war, steigert seinen Festzuschuss um zehn Prozentpunkte. Die Erstattung in der Regelversorgung liegt dann bei 60 Prozent. Ab dem elften Jahr steigt der Festzuschuss auf 65 Prozent. Damit lassen sich schnell mehrere hundert Euro sparen.

Lücken im Bonusheft zerstört jahrelange Fleißarbeit

Gesetzlich Versicherte, die ihr Bonusheft nur sporadisch führen, haben gegenüber den Bonusheft-Verweigerern keinen Vorteil. Denn bereits eine einzige Stempel-Lücke innerhalb von zehn Jahren macht die Zuschusserhöhung zunichte. Betroffene müssten dann wieder von Neuem beginnen. Patienten, die vergessen, sich den Zahnarztbesuch bestätigen zu lassen, sollten sich diesen deshalb so schnell wie möglich nachtragen lassen.

Zusatzversicherungen reduzieren Kostenrisiko

Selbst Versicherte, die ihr Bonusheft vorbildlich führen, sind häufig nur unzureichend über die Kostenrisiken von Zahnersatzbehandlungen informiert. So wissen viele nicht, dass der Kassenzuschuss nur auf den Regelversorgungsbetrag angerechnet wird – das ist der Minimalstandard, den aber fast jeder überschreitet. Sonderwünsche wie zahnfarbene statt metallische Krone oder Implantat statt Brücke sind darin nicht enthalten.

Gesetzlich Versicherte müssen selbst bei vollständigem Bonusheft nicht nur 35 Prozent der Gesamtkosten selbst zahlen, sondern deutlich mehr. Ein Fallbeispiel von Finanztest ergab, dass von den Gesamtkosten für einen Implantat-Eingriff in Höhe von 2.300 Euro maximal 363 Euro von der Kasse übernommen werden. Der Eigenanteil liegt also bei 1.937 Euro. Um nicht in die Kostenfalle zu tappen, lohnt sich der Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung. Diese übernehmen zusammen mit der Kassenleistung bis zu 100 Prozent der Gesamtkosten.


Quelle: DEVK
(ENDE) versicherungspuls/17.04.2009/mar