„Sehr gute“ Tarife für Berufsunfähigkeitsversicherungen gibt es reichlich – Kunden müssen sie nur bekommen. Lediglich jeder vierte Versuch, eine gute Versicherung abzuschließen, ging glatt. Meistens waren Vorerkrankungen von Interessenten die Ursache für Probleme, wie die Verbraucherzeitschrift FINANZtest (Juli-Ausgabe), gestützt auf einen Leseraufruf mit 274 Kundenaussagen, berichtet.
152 Mal sei es am Ende zu keinem Vertragsabschluss gekommen – entweder weil der Versicherer einen Interessenten gar nicht wollte oder der Kunde ein zu schlechtes Angebot selbst ablehnte. Weitere 56 Male endeten die Verhandlungen zwar mit dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, dabei habe es jedoch einen Risikozuschlag gegeben: beispielsweise erwies sich die Rente geringer als gewünscht, die Laufzeit kürzer oder bestimmte Krankheiten seien vom Schutz ausgenommen worden. Nur 66 Mal verlief der Vertragsschluss problemlos, so FINANZtest weiter.
Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Immer häufiger führen psychische Probleme zum Ende der Berufstätigkeit, gefolgt von Rückenproblemen. Deutliche Folgen kann das vor allem für die ab 1961 Geborenen haben: seit 2001 gibt es für sie von staatlicher Seite dann noch keine Rente. Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt nur noch bei Erwerbsunfähigkeit, wenn also keine Tätigkeit mehr möglich ist. Wer von seiner Arbeit lebt, sollte auch aus diesem Grund mit einer privaten Versicherung vorsorgen, aus der bei Berufsunfähigkeit eine Rente fließt.
Die Verträge sind allerdings nicht billig. Um eine Monatsrente von 2.000 Euro zu bekommen, werden laut FINANZtest schnell Jahresbeiträge um die 1.000 Euro fällig. Mehr dazu gibt es unter anderem auf den Internetseiten der Stiftung Warentest/FINANZtest: Berufsunfähigkeitsversicherung: Selten nach Wunsch.
Quelle: FINANZtest (Ausgabe 7/2010)
(ENDE) versicherungspuls.de/06.07.2010