Mehr als 80 Prozent der Versicherungsexperten erwarten für das aktuelle Jahr einen weiteren Bedeutungsgewinn des Versicherungsvertriebs über das Internet. Grund für diese Euphorie: Knapp 40 Prozent der Deutschen suchen bereits Versicherungsprodukte im Internet und vergleichen Anbieter und Tarife – mit steigender Tendenz. Um dieses Potenzial zu nutzen, stärken die Versicherer ihre Präsenz im Netz.
Aufgrund der wachsenden Vertriebspotenziale gelten derzeit Investitionen in den Internetauftritt für rund 40 Prozent der Top-Entscheider als der wichtigste Branchentrend im Assekuranzbereich. Das geht aus der Studie „Trendbarometer Versicherungen“ hervor, die vom Consulting-Unternehmen PPI AG in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung erarbeitet wurde. Hierzu wurden im vergangenen November 210 Fach- und Führungskräfte aus der Versicherungswirtschaft befragt.
Im Ergebnis sieht danach mehr als die Hälfte der Versicherungsmanager im Ausbau der Online-Angebote eine Chance für die eigene Produktpalette. Zwar diene das Internet den Versicherern bisher nur als ergänzender Vertriebskanal. Doch dessen Funktion als Informationsplattform und Service-Portal ist inzwischen unverzichtbar und gewinnt laut Studie weiterhin stark an Bedeutung.
Erst die Hälfte mit kundenorientierten Internetangeboten
Überzeugen wollen die Unternehmen dabei vor allem mit kundenorientierten Zusatzangeboten. Als Beispiel nennt das Trendbarometer den Bereich Schadenmanagement. Hier böten einige Versicherer ihren Kunden die Möglichkeit, einen Schaden unkompliziert online zu melden. Und solche Serviceangebote würden honoriert: Für 73 Prozent der Deutschen sei eine schnelle und unbürokratische Schadenregulierung das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Versicherers.
Für den Wettlauf um den Internetkunden seien jedoch nicht alle Unternehmen gleich gut aufgestellt, so die Experten weiter. Zwar habe rund jeder zweite Versicherer bereits kundenorientierte Internetangebote für die Online-Beratung und den Online-Vertrieb installiert. Doch ein Viertel der Unternehmen befinde sich erst in der Planungsphase und etwa ebenso viele prüften derzeit noch zusätzliche Investitionen.
Quelle: PPI, Fachkontor
(ENDE) versicherungspuls/12.03.2009/mar