Für 56 Prozent der Bundesbürger wäre es kein Problem, eine Versicherung komplett über das Internet abzuschließen. Unter Menschen, die schon regelmäßig Bücher, Kleidung oder Elektronik online bestellen, ist die Bereitschaft dabei sogar noch stärker ausgeprägt. Gleichzeitig stellen die Deutschen ihren Versicherungen für ihre bisherigen Digital-Leistungen jedoch ein schlechtes Zeugnis aus. Das geht aus der Studie „Digitale Versicherung 2017“ des Softwareherstellers Adcubum hervor.
Insgesamt zeigen sich die deutschen Versicherungskunden demnach sehr offen gegenüber Apps und Online-Services, um beispielsweise wichtige Vertragsdaten selbst ändern oder den Status einer Schadenmeldung in Echtzeit nachverfolgen zu können. Auch Smartphone-Apps werden immer selbstverständlicher: Mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich Anwendungen zur Einreichung von Rechnungen im Schadenfall oder zur Übermittlung von Fotos bei einem Autounfall. Wenig überraschend: Bei den 18- bis 34-jährigen Bundesbürgern ist der Anteil mit 72 Prozent besonders hoch.
Was die Recherche vor Online-Käufen allgemein anbelangt, setzen vor allem die jüngeren Befragten überdurchschnittlich auf das Internet und ganz besonders auf soziale Netzwerke. Kunden-Bewertungen im Netz sind für 72 Prozent der 18- bis 34-Jährigen wichtiger als die Beratung im Fachgeschäft. Bei den Befragten ab 55 Jahren gilt das für immerhin noch etwas mehr als die Hälfte. In Bezug auf die Kosten sind sich aber alle drei Altersgruppen einig: Bei Käufen im Internet achten sie vor allem auf den Preis. Auch wenn das Kostenbewusstsein bei den älteren Befragten mit 89 Prozent etwas schwächer ausgeprägt ist als bei den beiden jüngeren Gruppen mit jeweils 93 Prozent. Insgesamt würden 72 Prozent der Bundesbürger komplett auf eine Online-Kommunikation mit ihrer Versicherung umstellen, wenn dafür die Versicherungsprämie sinken würde.
„Der Abschluss einer Versicherung ist Vertrauenssache. Das wird sich auch bei einem Online-Vertrieb nicht ändern. Ganz im Gegenteil: Das Internet macht Vergleiche zwischen den einzelnen Assekuranzen einfacher. Für Versicherer ist es also umso wichtiger, den Kunden mit all seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen. Denn schlechter Service und teure Abschlusskosten sprechen sich schnell herum“, kommentiert Adcubum-Vorstand Dr. Holger Rommel die Ergebnisse der Studie.
Kunden sehen noch viel Potenzial
Die Studie zeigt aber auch, dass die Deutschen ihren Versicherungen überwiegend noch ein schlechtes Digital-Zeugnis ausstellen: Für 59 Prozent von ihnen haben die meisten Assekuranz-Unternehmen den Sprung in das digitale Zeitalter noch nicht geschafft. Unter den 18- bis 34-Jährigen sind sogar 74 Prozent dieser Ansicht. „Heute sind die Menschen ein hohes Maß an Eigenständigkeit gewöhnt. Sie können den Status ihrer Pakete verfolgen und im Onlineshop ihre Daten jederzeit ändern. Einen solchen Komfort erwarten sie auch im Versicherungsbereich“, erklärt Rommel.
Mehr Details und weitere Erkenntnisse zu dem Thema bietet die komplette Studie „Digitale Versicherung 2017“. Sie kann über die Website von Adcubum kostenfrei bestellt werden.
Quelle: Adcubum
(Ende) versicherungspuls/28.04.2017/pm/mar