Versicherungscheck, Teil 3

Wirklich wichtige Versicherungen

Neben den wenigen Pflichtversicherungen gibt es einige weitere Versicherungen, deren Abschluss bis auf wenige Ausnahmen für Verbraucher unverzichtbar sind. Neben der Privathaftpflichtversicherung gehört dazu die Berufsunfähigkeitsversicherung bzw. eine ihrer Alternativen (sofern man nicht schon im Ruhestand ist) sowie heutzutage auch eine Auslandsreisekrankenversicherung.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Etwa jeder dritte Arbeiter und jeder fünfte Angestellte wird vor dem Rentenalter berufs- oder erwerbsunfähig. Doch noch immer wird dieses Risiko von vielen unterschätzt. Dabei kann der Verlust der Arbeitskraft schmerzhafte finanzielle Folgen nach sich ziehen. Das gilt umso mehr, wenn eine Familie zu versorgen oder ein Hauskredit weiter abzuzahlen ist. Wer hier mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorsorgt, bekommt so im Ernstfall eine monatliche Rente, zusätzlich zu Sozialrenten oder anderen Versorgungsbezügen. Nur für Rentner und Pensionäre bzw. Menschen, die kurz vor dem Ende ihres Arbeitslebens stehen, ist eine solche Versicherung nicht länger nötig.

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Alternative: Erwerbsunfähigkeits- und Grundfähigkeitsversicherung

Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommt oder wem die Beiträge hierfür zu teuer sind, dem bieten sich einige (wenn auch nicht gleichwertige) Alternativen an. Hierzu zählt insbesondere die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Sie deckt den Fall ab, dass man weder seinen eigenen Beruf noch eine andere Tätigkeit länger ausüben kann. Für eine Erwerbsunfähigkeit gelten allerdings umfangreichere Vorbedingungen als für eine Berufsunfähigkeit, daher verweisen Versicherungen hierbei gerne auf einen Jobwechsel.

Eine weitere Möglichkeit ist die Grundfähigkeitsversicherung. Sie springt ein, wenn bestimmte grundlegende Fähigkeiten wie das Sehen, das Benutzen der Hände oder die Möglichkeit zum Treppensteigen verloren gehen. Ab welchem Grad der Einschränkung eine Fähigkeit als verloren gilt, ist in den Versicherungsbedingungen jeweils genau geregelt.

Privathaftpflichtversicherung

Ein unvorsichtiger Rempler auf der Treppe und schnell ist beispielsweise die teure Digitalkamera des Angerempelten kaputt oder der Besitzer gar unglücklich gestürzt und schlimmstenfalls berufsunfähig. Solche kleinen Unaufmerksamkeiten oder unglücklichen Umstände können jedem passieren. Laut Gesetz haftet man für Anderen zufügten Schaden unbegrenzt, unter Umständen ein Leben lang. Zur Absicherung solcher Risiken ist eine Privathaftpflichtversicherung unverzichtbar. Sie springt zudem nicht nur bei berechtigten Schadensansprüchen ein. Bei unberechtigten Ansprüchen begleitet sie ihren Kunden vor Gericht und trägt die Prozesskosten.

Allerdings benötigt nicht jeder eine eigene Privathaftpflicht: Schüler, Auszubildende und Studenten sind meist über die Police ihrer Eltern mitversichert, Paare können sich gemeinsam versichern.

Auslandsreisekrankenversicherung

Die Welt ist zusammengerückt, Reisen ins Ausland sind mittlerweile für viele Menschen nichts außergewöhnliches mehr. Doch wie schnell ist es passiert, dass man sich beim Städtetrip den Fuß umknickt, beim Backpacking eine Lebensmittelvergiftung holt oder beim Skifahren ein Bein bricht? Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten vor Ort, selbst innerhalb der Europäischen Union, nur im Rahmen des jeweiligen örtlichen Standards. Rücktransporte nach Deutschland decken sie ebenfalls nicht ab. Auch bei vielen privaten Krankenversicherungen sind nicht immer alle Kosten im Ausland mit abgesichert. Daher ist der Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung heutzutage sinnvoll und für fast jeden empfehlenswert. Gute Tarife für Singles gibt es schon ab rund zehn Euro, für Familien ab 30 Euro im Jahr.

Achtung: Wer längere Zeit ins Ausland geht, benötigt hierfür meist eine Reisekrankenversicherung.